Pädagogische Konzeption
Familienzentrum
Tageseinrichtung für Kinder
St.Josef
Pädagogische Konzeption 2015
Inhaltsverzeichnis
Der Bildungsauftrag der Kita. 8
Entwicklung unterstützen – Familie ergänzen. 9
Fokussierung auf das Kindeswohl 12
Kinderrechte / Partizipation. 13
Erziehungspartnerschaft und Bildungsauftrag 14
Kindertageseinrichtung und Familie. 14
Kindertageseinrichtung und Schule. 15
Sprachbildung als Schlüsselthema. 17
Beobachtung und Dokumentation. 18
Akzentuierung: Qualitätssicherung. 19
Akzentuierung: Feedback / Zufriedenheiten. 19
Vorwort des Trägers
Einleitungsworte des Teams
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
das Team des Familienzentrums hat gemeinsam die Konzeption erarbeitet. In einem intensiven Gedankenaustausch haben wir unsere pädagogische Arbeit hinterfragt und teilweise neu ausgerichtet.
Unsere pädagogische Arbeit verstehen wir als familienergänzende Erziehungs- und Bildungsarbeit auf der Grundlage des katholischen Glaubens. Die Gestaltung von Erziehungs- und Bildungsprozessen ist eine der Kernaufgaben unserer Einrichtung. Wir sind aber auch als Familienzentrum für Buldern eine Einrichtung, die sich dem Sozialraum unseres Dorfes bewusst öffnet sowie Angebote macht und nutzt, die uns mit anderen Menschen zusammen bringen.
Rahmenbedingungen
Der Sozialraum
Die Haushalte im Sozialraum des Familienzentrums Tageseinrichtung für Kinder St. Josef werden vor allem durch einen Anteil von gut 33% aus dem Milieu der „Konservativen“ geprägt, an zweiter Stelle gefolgt durch einen Anteil von knapp 15% aus dem Milieu der „Traditionellen“.
Diese beiden älteren Milieus lassen erkennen, dass der Sozialraum speziell in den älteren Generationen wirtschaftlich eher solide aufgestellt ist.
Die beiden jüngeren Milieus aus dem Bereich der unteren Mitte bzw. Unterschicht („Hedonisten“ und Prekäre“ mit einem Anteil von jeweils knapp 10%) lassen aber erkennen, dass der Block der wirtschaftlichen schwächeren Milieus insgesamt sogar mit knapp 35% aufzeigt, dass es in den jüngeren Generationen wirtschaftlich-sozial eher auch schwierige Strukturen gibt.
Das Milieu der „ Bürgerlichen Mitte“ ist mit knapp 3% im Bundesvergleich unterdurchschnittlich vertreten – erklärbar durch den deutlich überdurchschnittlichen Anteil der „Konservativen“ als wirtschaftlich-sozial gehobenem Milieu.
Zwei weitere gehobene Milieus („Liberal-Intellektuelle“ als Bildungselite und „Expeditive“ als sehr junges, modernes Milieu) sind deutlich unterdurchschnittlich vertreten, die „Performer“ als letzte Ausprägung eines jüngeren gehobenen Milieus mit starkem Leistungsdenken und hoher Nähe zu Technik und Dienstleistungen ist mit 9% leicht über dem Vergleichswert im Bund.
Das gilt auch für das etwa gleichalte mittlere Milieu der „Sozialökologischen“ mit 9%, während die die „Adaptiv-Pragmatischen“ mit knapp 6% unter dem Bundesschnitt liegen – da diese vor allem das Nachwuchsmilieu der „Bürgerlichen Mitte“ bilden, das ebenfalls unterdurchschnittlich vertreten ist, wird deutlich, dass damit zu rechnen sein könnte, dass die sozial-wirtschaftliche Schere entlang der Generationengrenzen sich ausbilden und verschärfen kann.
Zur Einrichtung:
Das Familienzentrum Kindergarten St.Josef ist eine katholische Einrichtung für Kinder, im Alter von 1-6 Jahren.
Das FZ liegt zentral im Dorfkern von Buldern, neben der Pfarrkirche St.Pankratius. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die katholische Bücherei, das Seniorenheim „Annengarten“ so wie Geschäfte, die den täglichen Bedarf abdecken.
Nicht weit entfernt befindet sich die Ludgerus Grundschule. Buldern ist ein Ortsteil derr Stadt Dülmen und ist 6 km von Dülmen entfernt.
Buldern ist ländlich strukturiert. Das Einzugsgebiet umfasst das Dorf Buldern und die umliegenden Bauerschaften Limbergen, Hangenau und Dorfbauernschaft. Durch die Anbindung an die A43 hat in den letzten Jahren die Bevölkerung stark zugenommen Es sind 3 neue Wohngebiete entstanden. Der Bedarf an Betreuung und Bildung hat sich stark verändert.
In unserer Einrichtung haben wir nur wenige Familien mit Migrationshintergrund. Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund ist sehr gering.
Das FZ bietet auch Kindern mit besonderem Förderbedarf einen Raum. Sie werden integrativ betreut und in ihrer Unterschiedlichkeit wahrgenommen und akzeptiert.
Das FZ bietet die gesetzlich vorgesehenen Betreuungszeiten an. Der tatsächliche Bedarf wird jährlich durch eine Abfrage erfasst. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Dülmen werden die Verträge und das Betreuungsangebot entsprechend ausgestaltet. Die Tageseinrichtung ist auch als Familienzentrum zertifiziert.
Personal:
In unserer Tageseinrichtung sind ausschließlich staatlich anerkannte Erzieherinnen sowie eine Sozialpädagogin tätig. Die Teilnahme an regelmäßigen Fortbildungen ist verpflichtend. Zusätzlich finden einmal im Jahr 2täige Team-Tage statt.
Grundsätzlich bieten wir Schülern aller Schulformen die Möglichkeit zur Absolvierung eines Schulpraktikums an. Angehende Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen können ihr einjähriges Berufspraktikum in der Einrichtung absolvieren.
Budgetierte Plätze:
In unserer Tageseinrichtung befinden sich 3 Gruppen mit den Gruppentypen I, II und III. Wir betreuen 55 Kinder.
Räume
Bei unserer Einrichtung handelt es sich um einem Flach-Spitzdachgebäude aus dem Jahr 1972. In zwei Umbauphasen 2011 und 2013 wurde unsere Tageseinrichtung für die neuen Anforderungen umgebaut.
Die Familien betreten das FZ durch einen Raum, indem sich unterschiedliche Infowände und Stellplätze für Kinderwagen befinden. Von dort gelangt man in die Halle, der Mittelpunkt der Tageseinrichtung und ein Treffpunkt. Hier befindet sich das Frühstücks-Café für die Kinder und das Eltern-Café.
Die Kinder können von dort aus alle Gruppen, die Sanitärbereiche, die Küche, die Lese-Insel, das Bällchen-Bad und den Bewegungsraum sowie den Wickelbereich erreichen.
Jede Gruppe in unserer Einrichtung ist zur Erleichterung der Kinder nach Tieren benannt:
- Bärengruppe
- Löwengruppe
- Stoppelhopsergruppe.
Zu jedem Gruppenraum gehört
- Eine Garderobe
- ein Nebenraum mit Ausgang nach draußen,
- einen Sanitärbereich mit Ausgang nach draußen zum Spielplatz.
Die Bärengruppe (U-II) verfügt außerdem über einen separaten Wickelbereich, Schlafraum, einen Ruheraum, einen Essraum und über einen eigenen Spielplatz.
Die anderen beiden Gruppen haben einen gemeinsamen Wickelbereich.
Die Kinder haben die Möglichkeit, im Bällchen-Bad, im Frühstücks-Café, in der Leseecke, im Bewegungsraum und auf dem Außengelände auch außerhalb der Gruppen Kontakte und Freundschaften zu schließen.
Unsere Küche ist auf zwei Ebenen eingerichtet. Die Kinderküche hat eine kindgerechte Höhe, so dass die Kinder die Möglichkeit haben, in Kleingruppen hauswirtschaftliche Tätigkeiten durchzuführen.
In unserem Personalraum finden die Teambesprechungen und Elterngespräche statt. Dort befindet sich auch ein PC für Dokumentationen.
Weiterhin haben wir einen Materialraum für Kreativmaterial und einen Kellerraum für Gegenstände und Materialien, die nicht immer gebraucht werden. Weiter gibt es einen abschließbaren Raum für Putzmaterial und Reinigungswagen.
Das Spielgelände gibt den Kindern die Möglichkeit, altersentsprechend ihren Spiel- und Bewegungsdrang auszuleben.
Für unsere jüngsten Kinder (1-3 Jahre) sind ein separater Spielbereich mit einem Kombi-Spielgerät, einen Sandkasten und Bobby-Car-Bahn sowie eine Rasenfläche für Ball- und Fangspiele vorhanden. Sandspielzeug, Roller, Laufräder ,Bobby-Cars und Dreiräder vervollständigen das Angebot.
Im Spielbereich für die älteren Kinder (3-6 Jahre) sind
- 1 Doppelschaukel
- 1 Einzelschaukel
- Sandbereich
- Wipptiere
- 1 Bodentrampolin
- Sandwerkstatt
- Kombispielgerät mit Kletterturm, Brücke und Rutsche
- Walker, Roller
- Matschbereich mit Wasserbahn
vorhanden.
Die Kita als Familienzentrum
Das Familienzentrum St. Josef ist im Jahr 2007 in der Pilotphase zunächst im Verbund mit weiteren vier Einrichtungen unterschiedlicher Träger in der Stadt Dülmen gestartet.
Zum Ende des Prozesses der Erstzertifizierung wurde deutlich, dass die Entfernungen innerhalb des Verbundes deutlich zu groß waren.
Daher wurde das Familienzentrum St. Josef Buldern dann in einem gesonderten Verfahren zertifiziert und hat seine Angebote auf den Bedarf des Sozialraums Buldern ausgerichtet.
Die erste Rezertifizierung des Familienzentrums im Jahre 2011 mit der Überprüfung der Jahre 2007 bis 2011 hat dem Familienzentrum eine Gütesiegelfähigkeit mit guter zusätzlicher Qualität bescheinigt.
Für die zweite Rezertifizierung des Familienzentrums im Jahr 2015 werden die Angebote des Kalenderjahres 2014 als Nachweis der Gütesiegelfähigkeit eingereicht.
Als Schwerpunkt der Angebote des Familienzentrums hat sich aus dem Bedarf der Eltern und Familien in Buldern die Kooperation mit der Tagespflege ergeben.
Orientierungen der Arbeit
Der Bildungsauftrag der Kita
Der eigenständige Bildungsauftrag der Kita orientiert sich an den Vorgaben, die sich neben der grund-legenden Kenntnis der kindlichen Entwicklung und Bedarfe aus den gesetzlichen Rahmenbedingungen und den Grundsätzen zur Bildungsförderung in Kindertageseinrichtungen ergeben.
Die eigentlichen Handlungsträger ihrer je eigenen Bildungsentwicklung sind die Kinder – sie schreiben ihre Bildungsgeschichte als aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung, in einem kreativen Prozess, der sich aus dem Wechselspiel der unmittelbaren Wahrnehmung, der neugierig forschenden Erkundung der eigenen Lebenswelt und dem Einfluss der Umgebung auf das Kind ergibt.
Für die Kindertageseinrichtungen bedeutet dies die Herausforderung, den Alltag so zu gestalten, dass Bildungsgelegenheiten in einer Weise entstehen, dass die individuellen Bildungs- und Entwicklungs-prozesse der Kinder hier ansetzen können. Die Förderung des Wissens und der Kompetenzen der Kin-der wird dabei ergänzt durch die Entwicklung von Einstellungen und Bereitschaften, die prägend wer-den für ein reiches und eigenständiges Leben, das die individuellen Geschichten in Freiheit mit den sozialen Rahmenbedingungen verbindet. (Kibiz §13)
In der Orientierung an den Bildungsgrundsätzen werden drei Kompetenzbereiche erkennbar, denen sich schwerpunktmäßig drei Gruppen von je drei Bildungsbereichen zuordnen lassen: Selbstkompe-tenz, Sozialkompetenz, Sachkompetenz. Medien als grundlegende Instrumente der Kommunikation und der Welterschließung bilden einen zehnten Bildungsbereich, der sich als Querschnittsthema in allen anderen Bereichen konkretisiert.
Die drei Kompetenzbereiche überlagern und ergänzen einander, doch ist es hilfreich, eine Struktur in den Bildungsbereichen zu rekonstruieren, die deren Beziehungen untereinander erkennen lässt – auch wenn sich in der Praxis des Alltags naturgemäß alle Kompetenzen auch in allen Bildungsbereichen zei-gen und entwickeln können.
Das gilt umgekehrt auch für die zehn Bildungsbereiche selbst – es bestehen im gelebten Leben der Kinder (und auch der Erwachsenen) vielfältige Überlappungen und wechselseitige Verstärkungen – für das Nachdenken über die eigene Arbeit ist es aber auch hier hilfreich, eine grundlegende Strukturierung zu versuchen, die sich aber nie als abschließende Liste verstehen kann.
Wichtig ist dabei auch, dass die Bildungsgeschichten der Kinder sich nicht ungerichtet oder ziellos entwickeln – bewusst in den Blick genommen wird vor allem die Ausrichtung auf die Befähigung zur gesellschaftlichen Teilhabe, die es allen möglich macht, sich an der Ausgestaltung der Gesellschaft aktiv zu beteiligen, als Kind, als Erwachsener, als Einzelner, in Gruppen.
Entsprechend sind auch die Kompetenzbereiche und Bildungsbereiche von den Erzieherinnen so zu erschließen, dass die Partizipation der Kinder als altersgerechte Beteiligung an allen sie betreffenden Entscheidungen eine gelebte Wirklichkeit ist.
Frühkindliche Bildung und Entwicklung lässt sich dabei nicht reduzieren auf eine Vorbereitung für eine andere, eigentliche Bildungs- und Lerngeschichte – sie ist nicht vorschulische Bildung, die deren Vorbereitung dient. Dieses eigene Geschehen der frühen Kindheit muss sich daher auch erklärend und interpretierend auf die Familien und auf das anschließende Bildungssystem öffnen.
Entwicklung unterstützen – Familie ergänzen
Das Kinderbildungsgesetz formuliert als grundlegenden Auftrag die Sorge um den Anspruch eines jeden Kindes auf Bildung und Förderung seiner Persönlichkeit. Diesem Anspruch des Kindes auf Bildung entspricht die die Aufgabe der Eltern, ihre Verantwortung für die Erziehung des Kindes wahrzunehmen. Der erste und bleibend wichtige Ort für das Lernen und die Entwicklung ist die Familie, in der Verantwortung der Eltern für ihr Kind. Wenn die Bildungsgeschichte des Kindes von diesem selbst geschrieben wird, so kommt es der Familie und ergänzend der Kita zu, Erziehung so zu verstehen und so zu gestalten, dass sie dann gelingt, wenn sie die Bildungsprozesse des Kindes anregt und begleitet.
Erziehung als Anregung zur Fortschreibung der Bildungsgeschichte wird da gelingen, wo die Bildungs-umwelt in Menschen, Räumen und Strukturen die kulturelle Vielfalt als aufregenden und anregenden Reichtum erschließt, wo sich das Verstehen der Erwachsenen auf die konsequente und reflektierende Beobachtung, Deutung und Unterstützung der Kinder ausrichtet und die Zuordnung wichtiger Themenbereiche durch die Erwachsenen begründen und umsetzen lässt.
Die Kita unterstützt hierbei die Familie, ergänzt diesen ersten Lern- und Lebensort der Kinder, der sich immer da bildet, wo mindestens zwei Generationen sich sozial, emotional und auch wirtschaftlich verbindlich aneinander gebunden haben. Auch wenn die Formen des Familienlebens sehr vielgestaltig sind, so verbindet doch alle im Kern diese Grundaufgabe, als Keimzelle der Gesellschaft verbindliche Beziehungen über die eigenen Interessen hinaus zu gestalten
An die grundlegenden Bindungen in der Familie knüpfen die Erzieherinnen in ihrer pädagogischen Arbeit durch Beziehungsangebote an. Sie gestalten in der Phase des Übergangs von der Familie in die Kita für die Familie und für die Kinder ihre Arbeit so, dass Betreuung, Bildung und Erziehung gute Wurzeln in den neuen Beziehungen schlagen können, die sich in der Erziehungspartnerschaft und der alltäglichen Begegnung mit Erwachsenen und Kindern entwickeln.
Für die Katholischen Tageseinrichtungen für Kinder haben die fünf Bistümer in NRW ein gemeinsames Statut als vertragliche Rahmenbedingung formuliert, das einige Anforderungen aus den gesetzlichen Grundlagen in den trägerspezifischen Alltag hinein konkretisiert. Als Zielvorgabe für den Träger-wird dort formuliert:
„Träger von katholischen Kindertageseinrichtungen im Geltungsbereich erfüllen im Zusammenwirken mit ihrem pädagogischen Personal den eigenständigen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag der Einrichtungen auf der Grundlage des katholischen Glaubens. Den Erziehungsberechtigten, die die-ses Ziel anstreben oder akzeptieren, bieten sie Hilfe bei der Entfaltung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Kindes und der Entwicklung seiner Persönlichkeit zu einem vom christlichen Geiste er-füllten und seiner Verantwortung in Kirche und Gesellschaft bewussten Menschen. In Fragen der Bildung und Erziehung erhalten die Erziehungsberechtigen Beratung und Information.“
Neben dieser inhaltlichen Ausrichtung der Kita-Arbeit werden auch Grundlagen der Erziehungspartnerschaft, der Trägerverantwortung und der Wahrung der Kinderrechte formuliert. Damit entwirft das Statut trägerspezifische Merkmale einer Umsetzung des öffentliche Auftrags, der sich vor der UN-Charta der Menschenrechte, der UN-Charta der Kinderrechte, dem Grundgesetz der BRD, den Regelungen des Sozialgesetzbuches VIII, dem Bundeskinderschutzgesetz und der landeseigenen Re-gelungen in Kinderbildungsgesetz und entsprechenden Richtlinien des Landesjugendamtes Westfalen-Lippe, aber auch der konkreten Vereinbarungen des Trägers mit dem zuständigen Jugendamt ergibt.
Für die Kitas in der Trägerschaft der Kirchengemeine St.Pankratius in Buldern ist das katholische Profil prägend für das Leitbild der Kita:
Leitbild
Wir sind eine katholische Kindertageseinrichtung, die den Kindern und Personensorgeberechtigten Achtung und Vertrauen entgegen bringt.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen vermitteln christliche Grundwerte und sind gleichzeitig offen und tolerant gegenüber anderen Konfessionen und Weltanschauungen. Sie schaffen einen Ort der Begegnung und bieten den Kindern Raum zur Entfaltung ihrer eigenen Persönlichkeit. Qualifiziertes Fachpersonal mit christlicher Grundeinstellung arbeitet in einem Team zusammen, das sich stetig weiterentwickelt und fortbildet.
Die Erzieherinnen bieten in einer geborgenen Umgebung die Möglichkeit, soziale Verhaltensweisen in der Gemeinschaft zu erfahren und umzusetzen. Wir verstehen uns als familienergänzend arbeitende Einrichtung.
Das Kind wird in seiner individuellen Persönlichkeit angenommen. Es wird dort abgeholt wo es in seiner Entwicklung steht und die pädagogischen Mitarbeiterinnen bieten ihm Raum zum Erfahren, Erproben und Erleben. Sie gehen auf die Lebenssituation der Familien ein, in dem eine am Bedarf orientierte Betreuung angeboten wird.
Unser Bild vom Kind
Kinder sind von Geburt an mit Kompetenzen und Fähigkeiten ausgestattet und fähig zur Selbstbestimmung. Dafür brauchen Kinder eine bewusst gestaltete Umgebung und einfühlsame Erwachsene, die ihnen vielfältige Möglichkeiten und Anreize zur Selbstentfaltung und altersgemäßen Entscheidungsfreiheit bieten. Kinder nehmen aus eigenem Antrieb Kontakt mit ihrer Umwelt auf und beenden ihn von sich aus, wenn sie sich überfordert fühlen. Den Kindern wird zugetraut, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Kinder müssen ihre Neugierde bewahren, um bereit zu sein, ihr Wissen ständig zu erweitern.
Die Kinder werden als eigenständige Persönlichkeiten gesehen, sie haben das Recht auf Achtung des Denkens, der Gefühle, Wünsche, Fragen und Sorgen. Die Erzieherinnen begegnen ihnen mit Respekt, nehmen ihre Bedürfnisse und Wünsche ernst. Sie arbeiten mit den Kindern und leben mit ihnen. Alle Kinder gehen bei ihren Aktivitäten hoch motiviert und kreativ mit der jeweiligen Herausforderung um, sind konzentriert, wirken oft selbstvergessen und reagieren häufig mit spontaner Freude, wenn sie etwas Neues gelernt haben. Diese selbsttätige Aneignung der Welt wird als "Selbstbildung" bezeichnet. Das Kind lernt, sich immer besser in seiner materiellen, sozialen und kulturellen Umwelt zu orientieren und sich in ihr handelnd zu behaupten.
Jedes Kind wird von den Erzieherinnen als eigenständiges Individuum gesehen und wird mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten angenommen. Die Erzieherinnen holen das Kind dort ab, wo es in seinem Entwicklungsstand steht.
Fokussierung auf das Kindeswohl
Kindeswohl
Die Arbeit mit den Kindern und Familien orientiert sich grundsätzlich an den von ihnen benannten oder von uns im Alltag erkannten Bedarfen. Wir wissen insbesondere um die Grundrechte der Kinder, um ihre Bedürfnisse, ihre Kompetenzen und ihre Interessen. Als familienergänzende Einrichtung sehen wir uns auch in der Pflicht, die Bindung der Kinder an ihre Personensorgeberechtigten aber auch Offenheit für neue Beziehungen außerhalb der Familie zu stärken und zu entwickeln. Nicht nur die Fragen des Gesundheitsschutzes und der Grundbedingungen eines gesunden Aufwachsens, auch die präventive Arbeit im Bereich der emotionalen und psychischen Entwicklung zählt zu unseren Kernfeldern des pädagogischen Handelns – mit den Kindern, mit den Personensorgeberechtigten, mit den Kolleginnen und den Fachdiensten, die wir ergänzend hinzuziehen können.
Der Träger unserer Einrichtung hat nach Anhörung des Elternbeirates die pädagogische Angebotsstruktur und die Gruppenstruktur entsprechend unserer Konzeption so festgelegt, dass jedes Kind entsprechend seinem Alter und seiner Entwicklung gefördert werden kann. Kinder mit einem erhöhten Förderbedarf werden im Rahmen der inklusiven Bildung, Erziehung und Betreuung bewusst in den Blick genommen. Die gemeinsame Förderung aller Kinder wird darauf achten, ungleiche Lebenswirklichkeiten nicht gleich zu behandeln, sondern individuelle Wege zu entwickeln.
Die Ausrichtung auf das Kindeswohl ist dabei immer auch das Korrektiv zu anderen Anforderungen, die an die Arbeit der Erzieherinnen und der Tageseinrichtung gestellt werden: Seien es die persönlichen Wünsche und Bedarfe der eigenen Familie, die den Blick eher auf die Betreuung der Kinder richtet, seien es zu früh formulierte Ansprüche einer schulischen Bildung, die sich auf den elementaren Bildungsbereich auszudehnen versucht, seien es eigene Zielsetzungen der Erziehenden oder des Trägers, die immer auch in der Auseinandersetzung mit der eigenen Entwicklung des Kindes sich erkennen lassen.
Kindesschutz / Prävention
Unsere Mitarbeiterinnen sind geschult in Fragen der Abwehr von Kindeswohlgefährdung – wie auch in den Möglichkeiten, die Resilienz, die eigene innere Kraft der Kinder, zu stärken. Gesetzliche und kirchliche Rahmenbedingungen zur Wahrung des Kindeswohls durch aktives Handeln zum Besten des einzelnen Kindes sind den Mitarbeiterinnen vertraut und bieten ihnen den Raum für kreatives und liebevolles Handeln. Für die konkrete Ausgestaltung wurden Verfahrensweisen entwickelt, die im QM-Handbuch hinterlegt sind. Das gesamte Team ist und wird fortgebildet zu dieser Thematik. Jährlich wird das Thema auf den Konzeptionstagen des Teams gemeinsam bearbeitet. Der Träger der Tageseinrichtungen in der Kirchengemeinde verantwortet ein grundlegendes Schutzkonzept, das insbesondere den Schutz vor sexualisierter Gewalt in den Blick nimmt. Die „Ordnung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ des Bistums Münster bildet hier den Bezugsrahmen und trifft klare Regelungen für die Erziehrinnen und formuliert Angebote der Beratung und Unterstützung. Regelungen zur Umsetzung der Vorgaben des Bundeskinderschutzgesetzes, insbesondere für die Umsetzung des §8a des SGB VIII, werden so nochmals thematisch exemplarisch zugespitzt.
Die Frage des Kindesschutzes wird so immer auch als eine Frage der Macht und ihrer Ausübung verstanden – entsprechend unterstützt die Tageseinrichtung eine Stärkung der Resilienz der Kinder durch ein passendes Verhalten der Erzieherinnen.
Kinderrechte / Partizipation
Zur Partizipation zählt die aktive Beteiligung aller Kinder, in jeweils entwicklungsgemäßer Form, an den Entscheidungen, die ihr Leben in der Kindertageseinrichtung betreffen. Die Erzieherinnen gestalten Möglichkeiten der Mitsprache und Entscheidungsfindung so, dass niemals gegen die Kinder, nicht an ihnen vorbei und nicht ohne sie der Alltag gestaltet werden kann. Einfache Wege werden gebahnt, um ihnen auch die Möglichkeit zu geben, Dinge zu kritisieren, die sie ärgern oder auch deutlich zu machen, was ihnen gut gefällt. Ähnliche Möglichkeiten schaffen wir auch für die Personensorgeberechtigten – und für die Mitarbeiterinnen. Die Kinder werden in unterschiedlichen Formen in Entscheidungen eingebunden, vom Einzelgespräch über den Stuhlkreis bis hin zu einfachen Abstimmungen.
Die Kinder haben die Möglichkeit, den Tag ihren eigenen Interessen und Bedürfnissen folgend zu verbringen. Die Erzieherinnen versuchen, soweit es geht, die Kinder darin zu unterstützen. Dabei gibt es allerdings auch Ausnahmen, z.B. kann ein Kind nicht selbst bestimmen, wenn aus Sicht der pädagogischen Mitarbeiterinnen Gefahr im Verzug ist oder über Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge. Nicht jeden Tag können alle Wünsche der Kinder von den Erzieherinnen berücksichtigt werden. Fällt es einem Kind schwer, das zu akzeptieren, suchen die Erzieherinnen im Gespräch mit dem Kind eine Lösung.
Wichtig ist dabei nicht nur, dass sich die Erzieherinnen als Anwälte der Kinderrechte verstehen und sie an Personensorgeberechtigte und Kinder vermitteln, sondern vor allen ihre eigene Arbeit von der Beachtung der Kinderrechte geprägt wissen.
Partizipation dient dazu, dass die Kinder im Laufe der Zeit immer selbständiger werden. Sie bestimmen über sich selbst und üben, Verantwortung für sich zu übernehmen. Dabei lernen sie auch, die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu tragen.
In der Einrichtung sind die Kinderrechte als Plakat ausgehängt, die Kinder und Familien können sie so wahrnehmen.
Erziehungspartnerschaft und Bildungsauftrag
Kindertageseinrichtung und Familie
Für eine gelingende Erziehungspartnerschaft zwischen Kindertageseinrichtung und Familie, die der bleibende erste Ort der Bildung und Erziehung, des Lernens und der Entwicklung für das Kind ist, sind einige Grundüberzeugungen wichtig, die in der Praxis gelebt werden wollen.
Die Leistungen der Personensorgeberechtigten in der Bildung und Erziehung ihrer Kinder werden von den Erzieherinnen bewusst gesehen, anerkannt und wertgeschätzt. Erzieherinnen und Personensorgeberechtigte sind sich darin einig, dass beide als Partner in der Arbeit am Kind ihr jeweils Bestmögliches tun.
Die Ressourcen und Kompetenzen der Familien werden von den Erzieherinnen bewusst in den Blick genommen und mit der eigenen Arbeit unterstützt, an ihnen kann angeknüpft werden, sie bereichern die Arbeit in der Kindertageseinrichtung – sie sind aber auch ganz positiv fragwürdig und entwicklungsfähig.
Die Offenheit gegenüber den Familien ist grundgelegt in einer offenen Teamkultur, der wertschätzenden Haltung in Kommunikation und Verhalten der Mitarbeiterinnen in der Kindertageseinrichtung selbst. Das Team der Mitarbeiterinnen nimmt immer wieder auch sich selbst in den Blick, schaut auf die eigenen Ressourcen und Entwicklungsbedarfe.
Der gegenseitige Austausch der Personensorgeberechtigten und der pädagogischen Fachkräfte kann so auf Augenhöhe Gestalt gewinnen, Personensorgeberechtigten werden Wege gebahnt, sich auch in der Kindertageseinrichtung mit ihren Fähigkeiten einzubringen, den Fachkräften wird der Weg in die Familie nicht verschlossen.
Eingewöhnung / Übergang Elternhaus - Kindertageseinrichtung
Für jedes Kind wird eine individuelle Eingewöhnung in Anlehnung an das Berliner Eingewöhnungsmodell gestaltet.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen bauen zu jedem Kind eine vertrauensvolle Beziehung auf. Sie geben dem Kind Sicherheit und Orientierung, um seine Eigenaktivität und Selbstbildung zu fördern.
Verlässlichkeit und Kontinuität in der Beziehung zu den Kindern hat im Alltag Bestand und wird zur Erfüllung der Bedürfnisse der Kinder nach Orientierung und Sicherheit alltäglich umgesetzt.
Um den Personensorgeberechtigten Einblick in die pädagogische Arbeit zu ermöglichen, bieten wir verschiedene Formen der Information an:
- Konzeption
- Flyer
- Infowände
- Wochenplan
- Briefe für die Personensorgeberechtigten
- Präsentation von Fotos über den Alltag in der Einrichtung
- Ausstellung der Werke der Kinder
- Zwischen Tür- und Angel Gespräche
- Bildungsdokumentationen
- Gespräche mit den Personensorgeberechtigten über den Entwicklungsstand des Kindes
Die pädagogischen Fachkräfte stehen den Personensorgeberechtigten beratend und unterstützend zur Seite. Im Bedarfsfall vermitteln wir die Zusammenarbeit mit entsprechenden Institutionen.
Weiterhin besteht die Möglichkeit für Personensorgeberechtigte an themenorientierten Elternabenden in unserer Einrichtung, der Familienbildungsstätte, Familienzentren usw. teilzunehmen.
Kindertageseinrichtung und Schule
Die Kindertageseinrichtung erfüllt einen eigenen Bildungsauftrag und ist eine erste eigenständige Bildungseinrichtung auf dem Lebensweg der Kinder. Sie gestaltet ebenso bewusst den Übergang zur Grundschule wie sie schon den Übergang von der Familie in die Kindertageseinrichtung gestaltet hat. Die gesetzlichen Regelungen zur kontinuierlichen Zusammenarbeit werden vor Ort durch konkrete Vereinbarungen ausgestaltet. Bei Bedarf entscheiden die Personensorgeberechtigten über die Weitergabe des Bogens „Wahrnehmungen und Empfehlungen zur Vorbereitung des Schulanfangs“ sowie der Entwicklungsberichte, die sie während der Zeit in der Tageseinrichtung erhalten haben.
Konkretisierung der Vernetzung Kita-Grundschule
Kinder aus unserer Einrichtung haben die Möglichkeit, die kath. Ludgerus-Grundschule in Buldern zu besuchen. Ein- bis zweimal im Jahr findet ein runder Tisch mit der Ludgerus-Grundschule statt.
Die Kinder haben die Möglichkeit, sich ihre Grundschule mit den Personensorgeberechtigten, bei einem Tag der offenen Tür, anzuschauen.
Eine Hospitation ist bei Bedarf in den jeweiligen Institutionen, von Lehrern oder pädagogischen Mitarbeiterinnen, möglich.
Die zukünftigen Schulkinder werden von der Ludgerus Grundschule zu der „Schule vor der Schule“, eingeladen. Im Rahmen dieser Schnupperstunden, die dreimal stattfinden, sollen die Kinder erste Einblicke in das Schulleben gewinnen.
Kita und Fachdienste
In der Begleitung der Kinder ergeben sich auch Situationen, die einer besonderen fachlichen Unterstützung der Fachkräfte in der Kita oder der besonderen Förderung des einzelnen Kindes erforderlich machen. Hier hat die Kita ein Netzwerk mit den Fachdiensten aufgebaut, um bewusst und kompetent eine Struktur aufzubauen, in der die Einzelressourcen der Akteure einander positiv verstärken. Dies geschieht mit einem klaren Blick auf den Sozialraum, der viele Angebote bereithält, die nicht von der Kita selbst abgedeckt werden können, in den hinein aber auch Angebote der Kita gemacht werden können, die für die Bildungsentwicklung der Familien vor Ort wichtig sind. So kann sich die Kita auch als Zentrum eines Netzwerkes verstehen und entsprechend aufstellen.
Inklusion
Eine grundsätzlich inklusive Haltung in der pädagogischen Arbeit stellt sich der Herausforderung, alle Kinder und alle Familien in gleicher Weise wertzuschätzen. Die Unterschiede zwischen ihnen als Chancen für ein gemeinsames Leben und Lernen gesehen.. Vorhandene Barrieren zwischen den Kindern selbst, zwischen Kindern und Erwachsenen, zwischen den Erwachsenen, zwischen Familien und der Tageseinrichtung sollen bewusst wahrgenommen und abgebaut werden. Eine inkludierende Kultur gegenseitiger Anerkennung und wechselseitiger Bereicherung umfasst auch den bewussten Einsatz von Möglichkeiten der Förderung in sozialen, finanziellen und strukturellen Fragen, durch zusätzliche pädagogische Fachkräfte in der Tageseinrichtung, aber auch durch Rücksicht auf knappere Ressourcen der Familien in unterschiedlichen Lebensbereichen. Alle Kinder und Familien haben ein Recht auf Teilhabe am Leben der Tageseinrichtung so wie der Gesellschaft. Entsprechend muss sich nicht der Einzelne anpassen, um dieses Recht einzulösen, eher muss sich die Tageseinrichtung als Institution fragen, wie sehr sie sich auch durch den Einzelnen mit seinen ganz eigenen Herausforderungen verändern lässt, um ihm gleiche Chancen wie allen anderen zu bieten. So entsteht ein offener Prozess, der die Arbeit mit Kindern ausmacht:
- mit Kindern, die von Behinderung bedroht oder betroffen sind,
- mit Kindern, die aus ressourcenschwachen Familien stammen,
- mit Kindern, die durch unterschiedliche Sprachen und Kulturen geprägt sind,
- mit Kindern, die durch die Muttersprache Deutsch, ihre gelebte Familie, ihre Einbindung in das Leben vor Ort geprägt sind.
„Es ist normal verschieden zu sein - Vielfalt macht stark!“
Bewegung
Ein Grundbedürfnis des Kindes ist es, sich zu bewegen und die räumliche und dingliche Welt mit allen Sinnen kennen und begreifen zu lernen. In den ersten Jahren erschließen sich Kinder ihre Welt weniger über Denken, sondern vor allem über Bewegung. Sie entdecken ihren Körper und seine Fähigkeiten, bilden ihre grob- und feinmotorische Geschicklichkeit aus, erforschen ihre Umwelt, treten in Kontakt zu anderen.
Bewegung fördert die körperliche, aber auch die kognitive Entwicklung. Beispielsweise werden die Sprachentwicklung und das mathematische Grundverständnis durch das Ermöglichen vielfältiger Bewegungserfahrungen positiv unterstützt. Der Zusammenhang zwischen Motorik und Sprache liegt einerseits darin, dass die entsprechenden Bereiche im Hirn in enger Wechselwirkung stehen, andererseits sind Bewegungsgelegenheiten meist auch Sprachanlässe, so dass über und mit Bewegung und Rhythmik der Spracherwerb angeregt werden kann. Wahrnehmung und Orientierung in Raum und Zeit stehen in engem Zusammenhang mit den Grundlagen für ein mathematisches Verständnis.
Kinder suchen eigenständig nach Bewegungsmöglichkeiten, für sie ist Bewegung Erforschen und Begreifen der Welt. Die Kindertageseinrichtung bietet eine Umgebung, die ihrem Bedürfnis nach Bewegung Rechnung trägt und ihnen vielfältige und altersgemäße Erfahrungen ermöglicht, um ihre motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln. Mit den Erzieherinnen und entsprechenden Fachdiensten stehen den Kindern Menschen zur Verfügung, die die individuellen Bewegungsinteressen aufgreifen und mit weiteren Herausforderungen verknüpfen. So können sie ihr Körpergefühl und -bewusstsein weiterentwickeln und lernen, ihre Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Unterschiedliche Spielgeräte und -materialien, Fortbewegungsmittel und Geländeerfahrungen fordern immer komplexere Bewegungen heraus, an denen Kinder ihre Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination herausbilden können.
In unserer Tageseinrichtung legen wir großen Wert auf die Bewegungsförderung im Alltag, da Kinder zum Aufbau ihrer organischen Funktionen eine tägliche Belastung von mindestens zwei bis drei Stunden benötigen.
In der Einrichtung haben die Kinder unterschiedliche Möglichkeiten, sich frei zu bewegen. Im Freispiel im Gruppenraum können sich die Kinder frei bewegen und unterschiedliche Sinneserfahrungen durch Bewegung sammeln. Die Ausstattung der Gruppenräume ist individuell und bietet verschiedene Bewegungsmöglichkeiten. Den Kindern stehen zum Beispiel Podeste, Schaukeln und Rutschen zur Verfügung.
Weitere Bewegungsmöglichkeiten finden die Kinder im Bälle-Bad. Hier können sie sich aktiv ausleben und sich bewegen.
Außerdem steht den Kindern mit dem Außengelände ein weiterer großzügiger Bereich zum Ausleben ihrer Bewegungsfreude zur Verfügung. Den Kindern ist hier selbst überlassen, auf welche Weise sie sich bewegen. Das Außengelände bietet Möglichkeiten zum Rennen, Toben, Fahrzeuge fahren, Buddeln im Sand, Klettern usw.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen achten darauf, dass sich die Kinder mindestens einmal am Tag an der frischen Luft bewegen und aufhalten können. Den Kindern wird es ermöglicht bei jeder Witterung das Außengelände zu benutzen.
Das pädagogische Personal ermöglicht den Kindern gezielte und ganzheitliche Bewegungsangebote im Bewegungsraum des Kindergartens.
Jede Gruppe nutzt an einem Vormittag in der Woche den Bewegungsraum. Währenddessen erhalten die Kinder die Möglichkeit, sich mit sich selbst, ihrer materiellen und sozialen Umwelt auseinander zu setzen.
Ebenfalls trägt zur Bewegungsförderung der Kinder die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Frühförderstellen sowie den ergotherapeutischen Praxen bei.
Sprachbildung als Schlüsselthema
Die Auseinandersetzung der Kinder mit ihren eigenen Kompetenzen und Interessen und mit der sie beeinflussenden Umgebung entwickelt und gestaltet sich parallel zur Sprachentwicklung des Kindes. Ausgehend von dieser Überzeugung richtet sich die Arbeit der Tageseinrichtung für Kinder darauf, die Sprachbildung als Schlüsselthema für sich zu verstehen und in Handlung umzusetzen.
Die Sprachbildung im Alltag setzt darauf, dass Kinder ihr Wissen um die Welt, ihre sozialen Beziehungen, ihr Selbstverständnis beständig erweitern und zur Sprache bringen und in den Austausch mit anderen bringen wollen. Das geschieht in ganz vielfältigen Formen von nonverbaler, verbaler, musisch-ästhetischer und sinnenhaft-körperlich geprägter Kommunikation.
Entsprechend reich und vielfältig stellen sich die sprachbildenden Alltäglichkeiten dar, beginnen bei der eigenen Sprachfreude der Mitarbeiterinnen bis hin zur Ausgestaltung von Räumen und Materialien.
Auch hier gilt die grundsätzliche reflektierende Begleitung der pädagogischen Arbeit durch ein systematisches Beobachten und Dokumentieren der Entwicklungsprozesse als Vorgabe. Auf ihrer Basis kann es auch sinnvoll werden, die alltagsintegrierte Sprachbildung durch individuell gerechtfertigte Maßnahmen zur Sprachförderung zu ergänzen, die von entsprechend qualifizierten Mitarbeiterinnen angeboten oder mit den Kolleginnen entwickelt werden.
In unserer Einrichtung wird zur Umsetzung der Anforderungen des Landes NRW das Verfahren BaSiK zur Dokumentation der Sprachentwicklung genutzt. Die Ergebnisse der alltagsintegrierten Beobachtungen zur Sprachbildung werden zur Planung und Steuerung von individuell notwendigen Angeboten zur Sprachförderung genutzt. Das Team ist entsprechend fortgebildet und wendet die Verfahren differenziert auf die Altersgruppen der Kinder an.
Beobachtung und Dokumentation
Grundlegend für die pädagogische Arbeit in den Bildungs- und Erziehungsprozessen der Kinder in den Kindertageseinrichtungen ist eine kompetente, somit sorgfältige und verantwortbare alltagsintegrierte Beobachtung und Dokumentation. Ausgerichtet ist diese auf die wahrnehmende Beobachtung der Vielfalt der Handlungen, Vorstellungen, Interessen, Werke und Problemlösungen des einzelnen Kindes. Für die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Personensorgeberechtigten, als Grundlage regelmäßiger Gespräche über die Entwicklung des Kindes, seine Interessen, Fähigkeiten und geplante nächste Schritte, ist diese umfassende Perspektive ebenso prägend wie für die Ausgestaltung des Übergangs in die Grundschule als nächstem Ort der Bildung und Erziehung.
Im U-2-Bereich dokumentieren die pädagogischen Mitarbeiterinnen die Alltagsbeobachtungen über den Entwicklungsverlauf der Kinder auf der Basis EBD (Entwicklungsbeobachtung und Dokumentation). Dieses ist ein anerkanntes, praxisnahes vielfältiges Entwicklungsdiagnostikum, welches zur Unterstützung dient, individuelle Entwicklungs- und Bildungsziele für junge Kinder ab 3 - 72 Monaten abzuleiten. Mit der Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation (EBD), die wir zweimal jährlich durchführen, lassen sich anhand der Meilensteine die unterschiedlichsten Entwicklungsstufen der Kinder dokumentieren und deren Auswertung als Grundlage für die weitere Arbeit mit den Kindern einsetzen.
Ab dem 3. Lebensjahr dokumentieren wir die Entwicklung der Kinder im DESK-Verfahren. Grundsätzlich werden alle Eltern mindesten einmal jährlich zum Elterngespräch über die Entwicklung ihres Kindes eingeladen.
Zur Dokumentation und Überprüfung der Sprachbildung wenden wir BaSiK(begleitende alttagsintegriete Sprachentwicklungsbeobachtungen in Kindertageseinrichtungen) an..
Neben schriftlichen Dokumentationen ist es den pädagogischen Mitarbeiterinnen ein großes Anliegen, die Entwicklungsschritte der Kinder anhand von Fotos und gesammelten Werken sichtbar zu machen. Zielperspektive ist für unsere Einrichtung, eine alltagstaugliche Portfolio-Methode zu etablieren.
Qualitätsmanagement
Akzentuierung: Qualitätssicherung
Die Sicherung der Qualität der pädagogischen und sonstigen Tätigkeiten in der Kita sieht sich als Umsetzung der Qualitätspolitik des Trägers und der Einrichtung in einem stetigen Prozess der Verbesserung. Dazu werden gemeinsame Wege verabredet, um im Dialog von Träger und Mitarbeiterinnen gemeinsam die definierten Ziele und Leitbildperspektiven in den Alltag umzusetzen, das eigen Tun zu verbessern und den Blick auf das Gesamtsystem, wie es das QM-System abbildet, kontinuierlich zu schärfen und um notwendige Korrekturen auch hier gemeinsam vornehmen zu können.
Der Träger der Einrichtung bleibt der Letztverantwortliche für die Sicherung der Qualität der Arbeit in der Kita. Um dies zu gewährleisten, ernennt er eine Qualitätsbeauftragte und stellt dieser die notwendigen Ressourcen zur Verfügung. Dazu zählen auch eine Ausstattung mit den notwendigen zeitlichen und technischen Ressourcen und die Möglichkeit der aktuellen Fortbildung im Bereich QM.
Der Träger verpflichtet sich gegenüber dem DiCV Münster zur kontinuierlichen Umsetzung dieser Verantwortung in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen seiner Einrichtung.
Eine vom Träger ernannte Qualitätsbeauftragte sichert gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen der Einrichtung die Qualität des pädagogischen und sonstigen Handelns in der Einrichtung. Sie steuert diesen Prozess durch eine gezielte, mittelfristig angelegte Planung der notwendigen Tätigkeiten und die Nutzung der zur Verfügung gestellten Ressourcen. Das QM-System ist stets auf einem aktuellen und mit den Mitarbeiterinnen erarbeiteten Stand und dient so der kontinuierlichen Verbesserung des eigenen Tuns. Jeweils im zweiten Quartal des Kalenderjahres widmet sich das gesamte Team an einem Fachtag dem QM-System und seiner Aktualisierung.
Die verabredeten und verbindlich gemachten Vorgehensweisen der Arbeit in unserer Kita finden sich als Prozessbeschreibungen und Verfahrensanweisungen in unserem QM-Handbuch. Sie dienen der beständigen Reflektion des eigenen Tuns ebenso wie der Einführung neuer Kolleginnen.
Akzentuierung: Feedback / Zufriedenheiten
In unserer Kindertageseinrichtung wird jeder Mensch als Person mit seinen Vorstellungen, Eigenarten und Wünschen respektiert und wertgeschätzt. Hier treffen Menschen mit unterschiedlichsten Lebensvorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen aufeinander.
Insbesondere die Kinder erhalten alltagsintegrierte Möglichkeiten, sich auch individuell mit ihren Anliegen und Ideen, mit Beschwerden und Rückmeldungen jeder Art zu äußern.
Wir nehmen jede Unzufriedenheit und Beschwerde ernst, um die Zufriedenheit des Beschwerdeführers wieder herzustellen.
Ein systematisches und zielgerichtetes Beschwerdemanagement bietet zahlreiche Chancen zur Verbesserung der Qualität in unserer Kindertageseinrichtung.
Verpflichtende Dokumente
Text |
Quelle |
UN Konvention über die Rechte des Kindes
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SGB VIII Sozialgesetzbuch (SGB VIII) / Achtes Buch Kinder- und Jugendhilfe §1: Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe§ 8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung§ 22 SGB VIII Grundsätze der Förderung§ 22a SGB VIII Förderung in Tageseinrichtungen§ 45 SGB VIII Erlaubnis für den Betrieb einer Einrichtung
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KiBiz Gesetz zur frühen Bildung und Förderung vonKindern (Kinderbildungsgesetz-KiBiz) -Viertes Gesetz zur Ausführung des Kinder-undJugendhilfegesetzes-SGB VIII- |
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DVO KiBiz Verordnungzur Durchführung desKinderbildungsgesetzes (Durchführungsverordnung KiBiz / DVO KiBiz) |
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Personalvereinbarung Vereinbarungzu den Grundsätzen über die Qualifikation und den Personalschlüsselnach § 26 Abs. 3 Nr. 3 des Gesetzes zur frühen Bildung und Förderung vonKindern (Kinderbildungsgesetz KiBiz) |
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Bildungsgrundsätze Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in Nordrhein-Westfalen |
http://www.bildungsgrundsaetze.nrw.de/
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Rahmenstatut Statut für die katholischen Kindertageseinrichtungen im nordrhein-westfälischenTeil des Bistums Münster |
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Richtlinien des LWL Landschaftsverband Westfalen Lippe / Landesjugendamt Tagesbetreuung für Kinder / Konzept- und Qualitätsentwicklung |
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Rundschreiben des LWL Aktuelle Rundschreiben des LWL |
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Alltagsintegrierte Sprachbildung Alltagsintegrierte Sprachbildung im Elementarbereich – Grundlagen für Nordrhein-Westfalen |
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QM-Entwicklung Empfehlungen zur Qualitätsentwicklung für Kindertageseinrichtungen in NRW |
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Text |
Quelle |
UN Konvention über die Rechte des Kindes
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SGB VIII Sozialgesetzbuch (SGB VIII) / Achtes Buch Kinder- und Jugendhilfe §1: Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe§ 8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung§ 22 SGB VIII Grundsätze der Förderung§ 22a SGB VIII Förderung in Tageseinrichtungen§ 45 SGB VIII Erlaubnis für den Betrieb einer Einrichtung
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KiBiz Gesetz zur frühen Bildung und Förderung vonKindern (Kinderbildungsgesetz-KiBiz) -Viertes Gesetz zur Ausführung des Kinder-undJugendhilfegesetzes-SGB VIII- |
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DVO KiBiz Verordnungzur Durchführung desKinderbildungsgesetzes (Durchführungsverordnung KiBiz / DVO KiBiz) |
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Personalvereinbarung Vereinbarungzu den Grundsätzen über die Qualifikation und den Personalschlüsselnach § 26 Abs. 3 Nr. 3 des Gesetzes zur frühen Bildung und Förderung vonKindern (Kinderbildungsgesetz KiBiz) |
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Bildungsgrundsätze Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in Nordrhein-Westfalen |
http://www.bildungsgrundsaetze.nrw.de/
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Rahmenstatut Statut für die katholischen Kindertageseinrichtungen im nordrhein-westfälischenTeil des Bistums Münster |
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Richtlinien des LWL Landschaftsverband Westfalen Lippe / Landesjugendamt Tagesbetreuung für Kinder / Konzept- und Qualitätsentwicklung |
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Rundschreiben des LWL Aktuelle Rundschreiben des LWL |
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Alltagsintegrierte Sprachbildung Alltagsintegrierte Sprachbildung im Elementarbereich – Grundlagen für Nordrhein-Westfalen |
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QM-Entwicklung Empfehlungen zur Qualitätsentwicklung für Kindertageseinrichtungen in NRW |
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